Im Archäopark Vogelherd grast wieder ein Mammut

Mammut im Archäopark: Gebt ihm einen Namen!

Seit einer Woche grast wieder ein Wollhaarmammut im Archäopark Vogelherd. Die zottelige Nachbildung des Giganten der Eiszeit ist ca. vier Meter hoch und misst vom Stoßzahn bis zum Schweif sechs Meter. Pferdehaare, die auf das Fell aus Synthetikfasern angebracht wurden, sorgen für das lebensechte Aussehen. Wer sich dem Mammut nähert, wird durch seine Körpergröße und sein Gebrüll beeindruckt und bekommt eine Ahnung davon, wie sich die Eiszeitjäger vor 40.000 Jahren bei der Mammutjagd gefühlt haben könnten.

Das Mammut darf leider nicht gefüttert oder gestreichelt werden. Aber helfen können die Besucher dennoch und zwar bei der Namenssuche. Wer eine Idee hat, wie das Mammut heißen soll und teilnehmen möchte, kann beim Besuch im Archäopark, das ausliegende Formular ausfüllen und bis zum 16.08.2020 abgeben. Dem Gewinner winkt ein Sachpreis.

Die Spender und der Hersteller des Mammuts

Anlässlich seines 80. Geburstages haben Gabriele und Dr. Michael Rogowski das lebensgroßes Mammut gespendet. Dem Ehepaar war es aber auch wichtig, die steinzeitliche Kulisse im Archäopark zu vervollständigen und damit zu unterstützen. Dr. Michael Rogowski ist ehemaliger Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie und war langjähriger Voith-Chef. Er ist Vorstandsmitglied des Fördervereins Eiszeitkunst im Lonetal e.V.
Den Auftrag zur Herstellung des Mammuts erhielt die Firma Expo-Fauna aus Tussenhausen. Das Familienunternehmen ist auf die Konzeption naturkundlicher Ausstellungen sowie auf Präparationen spezialisiert.

Die Bedeutung der Mammuts für die Steinzeitmenschen

Der Einzug des Mammuts in den Archäopark unterstreicht auch den Wert, den die Tiere für die Steinzeitmenschen hatten. Die Bedeutung wird zum Beispiel durch die kunstfertigen und überaus detailreichen Figuren aus Mammutelfenbein belegt, die in der Vogelherdhöhle gefunden wurden. Eine dieser Figuren ist die 40.000 Jahre alte und vollständige Mammutfigur vom Vogelherd, die zu den ältesten figürlichen Kunstwerken der Welt zählt und in der Schatzkammer des Archäoparks ausgestellt ist. Zahlreiche Knochen und Stoßzähne aus den archäologischen Schichten zeigen zudem, dass das Mammut Nahrung und andere Ressourcen lieferte.

Im Lonetal lebten bis vor ca. 10.000 Jahren zahlreiche Wollhaarmammuts. Die Tiere waren 3,75 Meter groß, wogen 5-8 Tonnen und waren ausschließlich Pflanzenfresser. Mammuts sind zwar ausgestorben, aber die gut erhaltenen Skelettfunde sowie Kadaver aus dem tief gefrorenen Dauerfrostboden von Nordsibirien, Nordkanada und Alaska ermöglichen umfangreiche wissenschaftliche Studien.